Anreize schaffen statt Verbote aussprechen

08.08.2020

Wir haben unsere Entscheidung korrigiert und sprechen uns gegen die Baumschutzsatzung aus.

Den Mitgliedern der CDU war es bei ihrer im Umweltausschuss getroffenen Zustimmung zum Entwurf der Baumschutzsatzung wichtig, das Orts- und Landschaftsbild von Tornesch zu erhalten. Darüber hinaus wollten die Christdemokraten mit der Baumschutzsatzung einen Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, zur Luftreinhaltung und zum Erhalt vielfältiger Lebensräume leisten.

Viele intensive Gespräche mit Einwohnern aus Tornescher zum Thema Baumschutzsatzung führten dazu, dass die Christdemokraten die Sommerpause unterbrochen und sich zu einer Sondersitzung getroffen haben, um erneut über den Entwurf der Baumschutzsatzung zu diskutieren.

In der geführten Diskussion wurde klar, dass eine ganze Reihe der vorliegenden Einwände gegen die Baumschutzsatzung berechtigt sind und die Baumschutzsatzung ihr selbstgestecktes Ziel verfehlt, Landschaftsbild und Ökologie zu schützen. So ist zu befürchten, dass viele Bäume vor Inkrafttreten der Satzung gefällt werden und kaum noch freiwillige Neupflanzungen vorgenommen werden, wenn Privatpersonen nicht mehr über selbst gepflanzte und gepflegte Bäume in ihrem eigenen Garten entscheiden können.

Das brachte die Christdemokraten am Ende zur Entscheidung, sich deutlich gegen den vorliegenden Entwurf und generell gegen eine Baumschutzsatzung auszusprechen.

Vielmehr sollen in der Zukunft Anreize geschaffen werden, Bäume zu pflanzen und zu erhalten. Dazu wollen die Christdemokraten im Umweltausschuss anregen, sich Gedanken über eine strategische und integrierte Stadtplanung zu machen und dabei zu überlegen, wie ein grünes Tornesch in Zukunft überhaupt aussehen soll. Dazu muss auch eine durchaus komplexere Situation, wie zum Beispiel der Klimawandel, berücksichtigt werden.

Die Christdemokraten begrüßen die Entscheidung des Bürgervorstehers, eine Einwohnerversammlung zum Thema „Baumschutzsatzung“ einzuberufen. Hiervon versprechen sie sich durch den Austausch von Positionen und weiterer vertiefenden Gesprächen eine Vielzahl von Anregungen für die Schaffung neuer Anreize für das Pflanzen und Erhalten von Bäumen. 

„Uns ist in den vielen Gesprächen klar geworden, dass die Tornescher sehr wohl Bäume lieben und auch viele schöne Erinnerungen und Geschichten mit diesen verbinden und gar nicht gewillt sind, diese kurzerhand zu roden“, spricht Christopher Radon zusammenfassend die Stimmung in Tornesch an. „Nur weil einzelne Investoren keine Rücksicht auf das Stadtbild nehmen, dürfen nicht alle anderen darunter leiden und in ihrer individuellen Grundstücksgestaltung eingeschränkt werden“, führt Radon weiter aus.