Johannes-Schwennesen-Schule steht vor dem aus

04.03.2022

Kurz vor Weihnachten hat das Tornescher Ampel-Bündnis beschlossen, die bestehende Grundschule aufzugeben

In der Ratsversammlung am 14. Dezember 2021 und nochmal bestätigt im Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Bildungswesen am 14. Februar 2022 hat das Tornescher Ampel-Bündnis aus SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen das Ende der Johannes-Schwennesen-Grundschule beschlossen.

Ungeachtet einer möglichen und bedarfsgerechten Ertüchtigung sowie einer modernen Erweiterung betrachtet das Dreierbündnis die Zukunft der Grundschule isoliert gegenüber allen anderen Herausforderungen in Tornesch und zeigt damit einmal mehr, dass die als wichtig erachtete Finanzpolitik nur den Sonntagsreden entsprungen ist.

Bis 2025 und wohl auch darüber hinaus, steigen die Schülerzahlen. Das weiß die Kommunalpolitik bereits seit einigen Jahren. Daraus abgeleitet wurde eine Sanierung der Pavillon-Klassen an der Fritz-Reuter-Schule - eine Erweiterung im Bestand. Dieses wird jedoch allein nicht ausreichen und somit muss eine Lösung gefunden werden, die den steigenden Schülerzahlen und einem modernen Bildungskonzept kurzfristig entsprechen.

Darüber wurde nun seit drei Jahren eine Geisterdebatte geführt, wie grausam die Johannes-Schwennesen-Schule doch sei und dass man dort kein Kind mehr unterbringen darf.

Die Politik in Tornesch hat sich im Juni 2021 an einem langen Abend einheitlich dazu durchgerungen, das vorliegende Gutachten zur Schülerentwicklung bis 2030 fortzuschreiben und mit den dann vorliegenden Zahlen eine Sanierung und/oder einen Anbau der Johannes-Schwennesen-Schule einem Neubau gegenüberzustellen.

Doch ungeachtet aller Prognosen und des seit Jahren defizitären Haushalts soll nun ein großzügiger Neubau errichtet werden. Die Baukosten werden hierfür bei mindestens 40 Millionen Euro liegen, allein die Abschreibung wird damit über eine halbe Millionen Euro pro Jahr betragen. Hinzu kommt die Zinsbelastung in einem momentan steigendem Zinsumfeld. Bereits ohne diese zusätzlichen Kosten liegt das aktuelle jährliche Defizit des Tornescher Haushalts bei rund vier Millionen Euro.

Zusammenfassend äußert sich der CDU-Fraktionssprecher Christopher Radon:

Wir favorisieren insbesondere vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Belastung eine Sanierung des bestehenden Schulgebäudes sowie einen Erweiterungsbau an die bestehende Johannes-Schwennesen-Schule. In Frage stellen wir auch, warum ein bestehendes Schulgebäude nicht mehr genutzt werden sollte und anstelle dessen ein völlig neues Gebäude errichtet werden soll. Es ist schon jetzt absehbar, dass eine neue Grundschule niemals bis 2025 fertiggestellt sein wird und deswegen Containerklassen an den beiden Grundschulstandorten eingerichtet werden müssen.