Nachdem in den letzten Wochen immer wieder die hauptamtlichen Bürgermeister bei der Unterbringung von Asylbewerbern Alarm geschlagen haben, melden sich nun mit Baris Karabacak (Vorsitzender der CDU Uetersen), Daniel Kölbl (Vorsitzender der CDU Tornesch) und Christopher Radon (Fraktionssprecher der CDU Tornesch) drei ehrenamtliche Kommunalpolitiker zur Flüchtlingssituation zu Wort.
Der Tenor der drei CDU-Politiker lautet: „Seit Jahren leisten unsere Städte gewissenhaft ihren Beitrag zur Unterbringung von Flüchtlingen, aber mittlerweile haben wir unsere Kapazitätsgrenze erreicht, wenn nicht sogar schon überschritten.“
Fest machen die CDU-Politiker ihre Aussage am immer knapper werdenden Wohnraum. Zwar hätten Uetersen und Tornesch gegenwärtig noch vereinzelt freie Wohnungen, um neue Flüchtlinge unterzubringen. „Doch die Städte mieten so viele Wohnungen für Flüchtlinge an, dass es für die eigenen Einwohner beider Kommunen immer schwieriger wird, eine neue Wohnung zu bezahlbaren Mieten zu finden“, so Christopher Radon.
Die soziale Infrastruktur sei ein weiteres Beispiel dafür, dass die Aufnahmekapazität von Asylbewerbern längst überschritten worden sei. „Bereits ohne die zu betreuenden Flüchtlingskinder mangelt es uns in Uetersen und Tornesch an KiTa-Plätzen und an Schulraum“, sagt Baris Karabacak.
Als drittes Beispiel führen die drei Christdemokraten die langen Wartelisten bei den Deutschkursen für Flüchtlinge und eine zunehmende Belastung der ehrenamtlichen Integrationshelfer an. „Wie soll uns die Integration der Flüchtlinge gelingen, wenn diese monatelang auf Sprachkurse warten müssen?“, fragt Daniel Kölbl. Zum Glück gäbe es sowohl in Uetersen als auch in Tornesch viele engagierte Flüchtlingshelfer, jedoch könne und dürfe Integrationsarbeit nicht vollumfänglich auf das Ehrenamt abgewälzt werden.
All diese Probleme ließen sich nach Ansicht der CDU-Politiker nicht allein durch Geld vom Bund zuschütten, da es beispielsweise dauere, bis neuer Wohnraum oder neue KiTa-Plätze geschaffen würden und es für die Betreuung in den KiTas und für den Unterricht bei den Sprachkursen an Fachkräften mangele. Einig sind sich die drei CDU-Vertreter daher: „Der Bund ist dafür verantwortlich, dass sich die Anzahl der zu uns kommenden Flüchtlinge reduziert.“ Selbstverständlich wollen die CDU-Vertreter, dass Uetersen und Tornesch auch zukünftig ihren humanitären Beitrag zur Unterbringung von Flüchtlingen leisten, aber in einem deutlich niedrigen Rahmen, der nicht das Potential habe, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sprengen.
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