Die ärztliche Versorgung in Tornesch ist aus Sicht der Christdemokraten aktuell allenfalls befriedigend, aber noch lange nicht da, um der eigentlich erforderlichen guten Versorgung gerecht zu werden. Damit möchten sie keinesfalls missverstanden werden und betonen, dass die ansässigen Ärzte allesamt eine engagierte Arbeit leisten. „Es geht uns vielmehr darum, dass wir das bestehende Angebot um Fachärzte wie einen Kardiologen, einen HNO-Arzt oder auch einen Orthopäden ergänzen“, führt der Fraktionsvorsitzende Christopher Radon aus.

Dazu war eine CDU-Delegation bestehend aus Birte Glißmann (MdL), Daniel Kölbl (Ratsherr) und Henry Stümer (Ratsherr) zum Gespräch bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Kassenärztliche Vereinigung legt fest, wie viele Ärzte und Fachärzte je Region zugelassen werden. Die Folge davon ist die mangelhafte Situation, wie sie aktuell herrscht – lange Wartezeiten auf einen Termin und dann weite Fahrten in Nachbarstädte. Hinzu kommt, dass viele Arztpraxen Nachfolger suchen, aber keine finden. Steigende Personal- und Investitionskosten machen den Betrieb einer Arztpraxis immer unrentabler. Der bürokratische Aufwand, der mit dem Betrieb einer Arztpraxis einhergeht, wird immer höher.

„Genau da wollen wir ansetzen“, führt Christopher Radon die Überlegungen aus, „wenn es immer aufwändiger wird, eine Arztpraxis zu betreiben, müssen wir dafür die Voraussetzungen schaffen, dass sich Ärzte zusammenschließen und im Angestelltenverhältnis der medizinischen Versorgung nachkommen.“ So läge das wirtschaftliche Risiko und der Verwaltungsaufwand nicht mehr bei den Ärzten, sondern bei dem Betreiber des Medizinischen Versorgungszentrums.

Die Christdemokraten werden in den kommenden Wochen das Thema eines Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) für Tornesch weiterdenken. Das erklärte Ziel ist es, einen Betreiber für das MVZ zu finden. Zusammen mit dem Betreiber soll ausgelotet werden, in welcher Größe und an welchem Standort sich ein solches MVZ in Tornesch realisieren lassen könnte – um dann, zielgerichtet Ärzte und Fachärzte aus dem Umland nach Tornesch zu holen.