Wir fordern Nachbesserungen beim Radschnellweg

02.03.2021

Wir unterstützen die Idee eines Radschnellweges, sehen aber noch ungelöstes Konfliktpotential zu anderen Verkehrsteilnehmern.

Nach Vorstellung der ersten Entwürfe zum Radschnellweg zwischen Elmshorn und Hamburg fordern die Tornescher Christdemokraten Nachbesserungen. Zwar unterstütze die Tornescher CDU grundsätzlich die Idee eines Radschnellweges, um die Attraktivität des Radverkehrs sowohl zwischen den einzelnen Orten entlang des Radschnellweges als auch innerhalb Torneschs zu erhöhen. Doch auf der geplanten Trassenführung vom Liether Moor über die Heimstättenstraße, die Wilhelmstraße, den Lindenweg und anschließend östlich entlang der Bahn nach Prisdorf liege ein großes Konfliktpotential zu anderen Verkehrsteilnehmern, das in den bisherigen Planungen noch nicht hinreichend gelöst sei.

So weist der Bauausschussvorsitzende Henry Stümer (CDU) auf den hohen Autoverkehr in der Wilhelmstraße und dem südlichen Abschnitt der Heimstättenstraße hin, der sich allein daraus ergebe, dass diese Straßen der Erschließung der Wohngebiete im Tornescher Moor dienen würden: „Ein Radschnellweg auf dieser Trasse werde weder den Rad- noch den Autofahrern gerecht.“ Außerdem hätten sich die Anlieger erst vor einigen Jahren mit hohen Straßenausbaubeiträgen an einem extra breiten Geh- und Radweg beteiligen müssen, der dann allerdings vom Kreis nur als Gehweg anerkannt worden sei. „Nun mit einem baulichen Mittelstreifen auf Biegen und Brechen den Autoverkehr reduzieren zu wollen, halte ich für kaum vermittelbar“, erklärt Henry Stümer, „zumal sich ein Großteil des Autoverkehrs nicht reduzieren lässt, da es für viele Anlieger keine attraktive Ausweichstrecke gibt.“

Die nächste Schwachstelle sieht CDU-Fraktionsvorsitzender Christopher Radon in der Kreuzung der Ahrenloher Straße, wo angedacht ist, den Radverkehr von der Wilhelmstraße in den Lindenweg in der Grünphase zu bevorzugen: „Das lässt den Verkehr vollständig kollabieren. Bereits jetzt staut es sich im Tornescher Ortskern auf der Ahrenloher Straße zu Verkehrsspitzen.“ Stattdessen müsse der Kreuzungsbereich so gestaltet werden, dass die Wilhelmstraße und der Lindenweg nicht mehr versetzt aufeinander zuliefen, um eine gleichzeitige Grünphase für den Verkehr aus der Wilhelmstraße und aus dem Lindenweg zu ermöglichen und so die Kreuzung zu entlasten. Alternativ könnte der Radverkehr über die Pommernstraße und eine dann neu zu errichtende Brücke entlang der Bahn geführt werden. Diese Variante hätte zusätzlich den Charme, dass der Radverkehr erst zu einem späteren Zeitpunkt auf den Lindenweg stöße und somit den besonders verkehrsintensiven Bereich direkt an der Kreuzung zur Ahrenloher Straße miede.

Trotz der Kritik an den bestehenden Entwürfen, freue sich die CDU, dass Tornesch auf der sogenannten Vorzugs-Trasse des Radschnellweges berücksichtigt werde, so Daniel Kölbl. Daher sagt Torneschs CDU-Vorsitzender zu: „Wir werden uns konstruktiv in die Diskussion um die Trassenführung des Radschnellweges einbringen und sehen auch die positiven Aspekte, wie den Bau eines neuen Radweges vom Gärtnerweg über die künftige K22-Untertunnelung bis zum Kreyhorn.“