Bebauungsplan für neue Grundschule belastet Umwelt und Anwohner

19.08.2022

Diesen Standort auf der grünen Wiese am Stadtrand für eine neue Grundschule zu wählen, können wir nicht nachvollziehen.

Am kommenden Montag entscheidet der Bau- und Planungsausschuss darüber, ob die Verwaltung damit beauftragt wird, zu versuchen, die baurechtlichen Voraussetzungen für den Neubau einer Grundschule inklusive Sporthalle am Stadtrand entlang des Esinger Wegs zu schaffen.

Die Christdemokraten in Tornesch werden den dafür erforderlichen Aufstellungsbeschlüssen zur Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplanes eine klare Absage erteilen, da aus ihrer Sicht mit der Baumaßnahme eine erhebliche Belastung für Umwelt und Anwohner einherginge.
 
„Bei den Flächen rund um den Ohrtbrookgraben handelt es sich um wertvolle Biotope“, so Christopher Radon. Mit Blick auf den Artenreichtum hält der CDU-Fraktionssprecher fest: „Hase und Igel sagen sich hier ‚Gute Nacht‘.“ Denn neben teils seltenen Blumen- und Gräserarten bieten die Flächen rund um den Ohrtbrookgraben unter anderem auch einen Lebensraum für zahlreiche Vögel, Fledermäuse, Insekten, Frösche und Wildtiere.
 
„Wir können nicht einerseits immer alle nur vom Umweltschutz reden und andererseits großflächig Naturflächen versiegeln“, kritisiert Christopher Radon das Bauvorhaben direkt in einem der wenigen noch verbliebenen Rückzugsgebiete für Tiere in Tornesch.
 
Zur Verwunderung führt bei den Christdemokraten zudem, dass sich der Umweltausschuss erst vor einem Jahr, am 23. August 2021, noch darüber einig war, in direkter Nähe zur geplanten Grundschule eine Ausgleichsfläche zur Stärkung des Lebensraums rund um den Ohrtbrookgraben aufzuwerten. „Nun plant die Ampel-Koalition nicht einmal 300 Meter davon entfernt alles zuzupflastern“, zeigt sich Christopher Radon irritiert. „Dabei müssten wir gerade in der Nähe zum Ohrtbrookgraben und zur Pinnau großflächige Versickerungsmöglichkeiten erhalten.“

Aber nicht nur die erheblichen Natur- und Umweltschutz-Aspekte bereiten den Christdemokraten Sorgen. Auch die Zunahme des Verkehrs in den anliegenden Wohngebieten stehen die CDU-Vertreter mehr als kritisch gegenüber.

„Wir sehen doch schon bei der Fritz-Reuter-Schule, welchen Belastungen die Anlieger in den umliegenden Straßen ausgesetzt sind. Statt aus diesen Erfahrungen zu lernen, wiederholen wir diese verkehrliche Ausnahmesituation mit einer neuen Grundschule, die ausschließlich über die Nutzung mehrerer Wohnstraßen erreicht werden kann“, ärgert sich Christopher Radon.

„Die verkehrliche Erschließung des Grundstückes ist noch völlig ungeklärt. Dort führt heute noch nicht einmal ein Gehweg hin“, macht Christopher Radon aufmerksam. Darüber hinaus ist der Christdemokrat besorgt, dass mit der neuen Grundschule die schmale Fahrradstraße entlang des Esinger Wegs ausgebaut und in eine gewöhnliche Straße umgewidmet werden müsste. „Damit würden die Anlieger nicht nur durch den zusätzlichen Schulverkehr, sondern auch durch Autofahrer belastet werden, welche die ausgebaute Verbindung als Abkürzung von und nach Uetersen nutzen.“
 
Abschließend führt Christopher Radon aus: „Diesen Standort auf der grünen Wiese am Stadtrand für eine neue Grundschule zu wählen, können wir nicht nachvollziehen. Wir Reden immer von kurzen Wegen und Nachhaltigkeit, doch wenn es darauf ankommt, lässt die Ampel die kürzesten Beine die weitesten Wege zurücklegen.“