Für eine bessere ärztliche Versorgung

10.03.2023

Wer einen Termin bei einem Facharzt haben möchte, kann lange warten.

Häufig sind die Telefone in den Arztpraxen besetzt oder auf einen Anrufbeantworter umgestellt. Bei einigen Praxen können sogar nur noch online Termine vereinbart werden, sodass Patienten ohne Internetanschluss schon bei der Terminvereinbarung auf Hilfe angewiesen sind. Wiederum andere Praxen nehmen keine neuen Patienten auf, weil sie mit ihren bestehenden Patienten schon vollständig ausgelastet sind. Das führt dazu, dass nicht immer die nächstgelegene Praxis ausgewählt werden kann, sondern längere Fahrten für einen Facharztbesuch in Kauf genommen werden müssen – besonders ärgerlich für all diejenigen von uns, die nicht mehr so mobil sind. Ist ein Termin erstmal vereinbart, liegt dieser in nicht ganz dringenden Notfällen leider allzu häufig Wochen oder gar Monate in der Zukunft.

Auch wenn in erster Linie der Bund gefragt ist, dem Ärztemangel in Deutschland zu begegnen, finden wir als CDU Tornesch: Auch die Kommunalpolitik ist gefordert, Antworten auf die ärztliche Versorgung in Tornesch zu geben. Denn andere Orte wie zum Beispiel Moorrege haben längst unter Beweis gestellt, dass durch kommunalpolitisches Engagement die ärztliche Versorgung verbessert werden kann. So ist es dem ehemaligen Moorreger Bürgermeister, Karl-Heinz Weinberg (CDU), zusammen mit der örtlichen CDU-Fraktion gelungen, mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde eine langersehnte Allgemeinmedizinerin und einen Zahnarzt anzusiedeln.

In Tornesch wünschen wir uns ein ähnliches Engagement der Kommunalpolitik bei der Ansiedlung von Fachärzten. Denn einen zusätzlichen Orthopäden oder Kardiologen können wir ebenso gebrauchen wie einen zusätzlichen Frauen-, Kinder-, Hautarzt! Das ist wahrlich kein einfaches Unterfangen. Die Ansiedlung von Fachärzten ist streng reguliert und nach Auffassung der Kassenärztlichen Vereinigung seien wir im Kreis Pinneberg sogar mit den zuvor genannten Fachärzten überversorgt, was erstmal zur Folge hat, dass sich so einfach kein neuer Facharzt in Tornesch kassenärztlich niederlassen kann.

Möglich ist es hingegen, dass Fachärzte innerhalb des Kreises Pinneberg ihren Sitz verlagern. Auf diesem Wege haben wir den Kardiologen, Herrn Dr. Bohnsack, nach Elmshorn und die Hautärztin, Frau Dr. Gerdes, nach Quickborn verloren. Als CDU finden wir: Die Verlagerung von Arztsitzen darf keine Einbahnstraße sein, sondern es muss uns auch gelingen, Fachärzte aus den großen Städten unseres Kreises für Tornesch zu gewinnen.

Ein Fachärztehaus für Tornesch

Mit unserem Bahnhof und der Nähe zu Uetersen bieten wir ein attraktives Einzugsgebiet für Ärzte. Uns mangelt es jedoch an attraktiven und kostengünstigen Flächen für Arztpraxen. Deswegen wollen wir in der neuen Wahlperiode ein modernes Ärztehaus auf dem Weg bringen. Wichtig dabei ist, dass das Ärztehaus sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn gut erreichbar ist. Den Empfangsbereich und den Wartebereich wollen wir so gestalten, dass er wie bei der Augen- und Zahnarztpraxis in der Willy-Meyer-Straße von beiden Praxen gemeinschaftlich genutzt werden kann. Das spart den Arztpraxen Zeit und Geld. Zudem werden wir im Wettbewerb mit anderen Kommunen entweder wie seinerzeit Moorrege die Erstausstattung der Arztpraxen fördern oder für eine bezahlbare Praxismiete sorgen.

Parallel dazu werden wir in Gesprächen mit den Sana Klinken ausloten, inwieweit es möglich sein könnte, angestellte Fachärzte aus dem Krankenhaus tageweise in Tornesch einzusetzen. Zusätzlich werden wir mit der Kassenärztlichen Vereinigung erörtern, inwieweit es für Tornesch möglich ist vom Zulassungsausschuss einen sogenannten „Sonderbedarf“ für bestimmte Facharztgruppen zugesprochen zu bekommen. Die Anerkennung des Sonderbedarfs würde es ermöglichen unabhängig von den Versorgungsquoten im Kreis Pinneberg einen komplett neuen Facharztsitz in Tornesch genehmigt zu bekommen. Ansätze die ärztliche Versorgung in Tornesch zu verbessern, gibt es damit einige. Wir müssen es nur anpacken!